Allgemeine und Typologische Sprachwissenschaft
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Masterstudiengang CCL

Der Masterstudiengang ‚Cultural and Cognitive Linguistics‘ (CCL) an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Vorbemerkungen

Zum Wintersemester 2012/13 ist der neue Masterstudiengang Cultural and Cognitive Linguistics eingeführt worden. Es handelt sich um ein vier-semestriges Vollstudium (120 ECTS). Der Masterstudiengang versteht sich als grundständige Fortsetzung von sprachwissenschaftlich orientierten Bachelor-Studiengängen, besonders der Allgemeinen Sprachwissenschaft, der Indogermanistik sowie regional orientierter, sprachbezogener Bachelor-Studiengänge. Der Studiengang ist aber ebenso offen für Absolventen aus dem Bereich einzelsprachlicher Philologien.

Beschreibung des Fachs

Major Topics des Master "Cultural and Cognitive Linguistics" (CCL)

•Der Master-Studiengang Cultural and Cognitive Linguistics (CCL) ist ein konsekutiver, stärker forschungsorientierter Studiengang, der stark interdisziplinär, vom Profil her aber grundsätzlich linguistisch ausgerichtet ist. Kern der Ausbildung sind folgende Aspekte: (1) Vermittlung umfassenden allgemein-sprachwissenschaftlichen Wissens um die Natur von Sprache; (2) Vermittlung von Kenntnissen im Bereich 'Sprachvielfalt'; (3) Vermittlung von empirischen Verfahrensweisen zur Erklärung sprachlicher Vielfalt. Allgemein-sprachwissenschaftliche Theorie- und Modellbildung sowie die Praxis sprachwissenschaftlicher Dokumentation und Analysen werden dabei vor dem Hintergrund der beiden großen Domänen 'Kognition' und 'Kultur' vermittelt.

• Zentrales Anliegen ist es, Motivation und Funktionalität von sprachlichen Phänomenen (Objektbereich: 'Sprachen der Welt') in einer interdisziplinären Perspektive darzustellen. Ausgangspunkt ist die Vermittlung umfassenden Wissens in Bezug auf eine systematische Sprachwissenschaft, wodurch die Grundlagen gelegt werden für Fertigkeiten im Bereich Sprachdokumentation/Feldforschung ebenso wie für systembezogenes Wissen um den typologisch fixierten, historisch motivierten und durch seine synchrone Funktionalität strukturierten Bau von Sprachen.

• Diese Grundperspektive konkretisiert sich in den primären Bezugspunkten, nämlich Kognition und kulturelles Wissen. In Bezug auf die Domäne 'Kognition' stehen Verfahren der Konzeptualisierung und Symbolisierung im Vordergrund, verbunden mit der Frage nach kognitiv begründeten Universalien.

• Die Domäne 'Kultur' untersucht vor allem soziale und kulturelle Motive für die Ausprägung sprachlicher Strukturen. Parallel dazu wird die Rolle von Sprache in sozialen und kulturellen Kontexten und ihr Beitrag zur Ausprägung und Verstetigung kultureller Praktiken vermittelt. Der Studiengang ist explizit interdisziplinär ausgerichtet. Diese Ausrichtung wird durch die Integration soziologischer, kulturwissenschaftlich orientierter und psychologischer Veranstaltungen deutlich.

•Parallel dazu wird großes Gewicht gelegt auf die Vermittlung von Fertigkeiten im Bereich technischer Verfahren zur Erschließung von Sprachdaten und zur Sprachdokumentation. Ziel der Ausbildung sind umfassende, interdisziplinär verankerte Kenntnisse in Bezug auf den Gegenstand 'Sprache an sich', in Bezug auf die sprachsystematische, kognitive und soziokulturelle Begründung von Sprachstrukturen sowie ihrer Varianz und Geschichte, in Bezug auf Theoriebildungen zur Sprache und schließlich in Bezug auf Techniken des Arbeitens mit massiven Daten (Korpuslinguistik) und der Sprachdokumentation.

Umfang

Der MA CCL hat einen Umfang von 120 ECTS-Punkte ohne ergänzendes Nebenfach, wohl aber mit integrierten Nebenfächern. Der MA CCL nimmt seinerseits aber mit folgenden Veranstaltungen am Profilbereich teil (ist insofern also auch Studierenden anderer MA-Fächer zugänglich):

• Aktuelle Theorien in der ‎Linguistik

• Kategorien der Sprache

• Strukturkurs Sprache

• Cultural Linguistics

• Kognitive Linguistik

Zugangsvoraussetzungen

Voraussetzung für die Immatrikulation in diesen Masterstudiengang ist der Nachweis eines berufsqualifizierenden Hochschulabschlusses oder eines gleichwertigen Abschlusses aus dem Inland oder Ausland in einem mindestens sechssemestrigen Studiengang der Fachrichtung Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft oder eines verwandten Faches.

Zum Eignungsverfahren siehe hier.

 

Lehrangebot

Entsprechend des Programms des MA CCL ist das Lehrangebot stark interdisziplinär ausgerichtet. Etwa 50% der Veranstaltungen sind der ‚eigentlichen‘ Sprachwissenschaft gewidmet und 50% den interdisziplinären Bereichen. Grob schematisch lassen sich die Einzelbereiche wie folgt zuordnen:

Sem.LinguistikInterdisziplinäre Grundlegung
1. Theorien und Methoden Kategorien der Sprache Dokumentations-linguistik Sprach-beschreibung Statistik Biologische Psychologie
2. Theorien und Methoden Kategorien der Sprache Sprach-beschreibung Soziologie Biologische Psychologie Kulturwissenschaften
3. Theorien und Methoden Historische Sprachwissenschaft Cultural and Cognitive Linguistics Sozialforschung Kulturwissenschaften
4. Masterarbeit und Disputation

Das Lehrangebot gliedert sich nach Semestern wie folgt:

Erstes Semester (Wintersemester)

(a) Linguistische Theorien und Methoden I: Hier werden Pflichtveranstaltungen zum Bereich „Aktuelle Theorien in der Linguistik“ und „Kategorien der Sprache “ sowie zu Dokumentationslinguistik angeboten.

(b) Interdisziplinäre Grundlegung I: Pflichtveranstaltungen „Statistik I für Studierende der Soziologie und Nebenfachstudierende (Vorlesung)“ und „Statistik I für Studierende der Soziologie und Nebenfachstudierende (Übung)“ sowie „Grundlagen der Biologischen Psychologie“.

(c) Sprachbeschreibung: In zwei aufeinanderfolgenden Semestern wird eine Sprache mit Grund- und Aufbaukurs gewählt oder zwei Sprachen mit jeweils einem Grundkurs. Bei entsprechenden Vorkenntnissen kann der Einstieg auch gleich je in einem Aufbaukurs erfolgen. Die Sprachkurse folgen unterschiedlichen Ausrichtungen. Manche haben dezidiert linguistischen, andere philologischen oder sprachpraktischen Schwerpunkt - je nach anbietendem Fach.

Zweites Semester (Sommersemester)

(a) Linguistische Theorien und Methoden II: Zu absolvieren sind hier eine Vorlesung zu „Themen der Linguistik I“ und eine Veranstaltung zum Thema „Kategorien der Sprache II“.

(b) Interdisziplinäre Grundlegung II: Pflichtveranstaltungen sind hier eine „Vertiefung in Biologischer Psychologie“ und eine Veranstaltung zum Bereich „Soziologische Theorien“.

(c) Areale und Kulturen: Hier ist zu wählen zwischen einer Veranstaltung zum Bereich „Regional Language Studies“ oder zum Bereich „Vergleichende Kulturanalyse“.

(d) Sprachbeschreibung: Aufbaukurs im Bereich der Strukturkurse.

Drittes Semester (Wintersemester)

(a) Linguistische Theorien und Methoden III: Hier ist zunächst eine Veranstaltung zum Bereich ‚Historische Linguistik‘ zu absolvieren. Hinzu kommt entweder eine „Vorlesung zu Themen der Linguistik II“ oder zwei einstündige Veranstaltungen zum Bereich „Datenverarbeitung“: „Methoden der Strukturierung und Analyse linguistischer Daten“ und „Strukturierung und Analyse von Daten und Korpora“.

(b) Interdisziplinäre Grundlegung III: Hier sind folgende Veranstaltungen zu absolvieren: „Kulturtheorien“, „Kulturwissenschaften und Hermeneutik“, sowie eine „Einführung in die Methoden der qualitativen Sozialforschung“.

(c) Zusammenführung: Die zwei Pflichtveranstaltungen „Cultural Linguistics“ und „Kognitive Linguistik“ sollen die im Studium erworbenen Kenntnisse zusammenführen und hin zu linguistischen Fragestellungen profilieren.

Viertes Semester (Sommersemester)

Im vierten Semester wird die Masterarbeit (20 Wochen, ca. 120.000 Zeichen) geschrieben und in einer Disputation (60 Minuten) verteidigt.

 

Hinweise

1. Zur Verzahnung der interdisziplinären Dimensionen des Studiengangs wird eine Betreuungs- und Übungsplattform eingerichtet werden („Moodle CCL“), mittels derer die Studierenden ‚alltäglich‘ an eine ‚vernetzte sprachwissenschaftliche Argumentation‘ unter Einbeziehung von Themenstellung aus den jeweiligen interdisziplinären Bereichen herangeführt werden sollen.

2. Als PDF ist ein Studienbegleitbuch (Teil 1) erhältlich (5 MB), das über inhaltliche Aspekte der interdisziplinären Dimensionen des Faches informiert (Soziologie, Ethnologie, Geschichtswissenschaften, Kulturwissenschaften usw.). Teil 2 (derzeit in Vorbereitung) wird die beiden Bereiche ‚Sprachwissenschaft‘ und ‚Kognition‘ präsentieren.

Achtung: Das Studienbegleitbuch ist kein Studienführer im Sinne eines Modulhandbuchs und präsentiert auch nicht die konkreten Lehrinhalte der einzelnen Veranstaltungen, sondern dient vor allem der inhaltlichen Orientierung.

Prüfungs- und Studienordnung

Prüfungs- und Studienordnung für den Masterstudiengang Cultural and Cognitive Linguistics

Weiterführende Informationen

Informationen zum Masterstudiengang ‚Cultural and Cognitive Linguistics‘ finden Sie auch auf der entsprechenden Informationsseite des LMU-Studienangebots sowie beim zuständigen Prüfungsamt.

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